Montag, 10. Mai 2021

#EiNaB: Pausiert

Nach 44 Linkpartys mit wechselnden Gastgeberinnen und Gastgebern macht unsere Linkparade "Einfach. Nachhaltig. Besser. Leben." eine Pause. 

Nicht, weil das Thema Nachhaltigkeit im Alltag keine Rolle mehr spielt. - Es ist vielmehr wichtiger als je zuvor! Aber es ist vielmehr so, dass die Bloggerinnen und Blogger, die sich seit April 2015 unter dieser Überschrift zusammengefunden haben, Nachhaltigkeit inzwischen so fest in ihren Alltag integriert haben, dass sie kaum noch darüber bloggen. Einige haben aufgehört zu bloggen, andere haben die Nachhaltigkeit zum Beruf gemacht. 


Ich bedanke mich im Namen aller, die Gastgeber und Gäste waren, für die tollen Beiträge und die jahrelange Treue! 

Nichtsdestotrotz ist durch die Linkparty ein wunderbares Archiv an vielseitigen Blogposts zusammengekommen.

Diese Website soll erst einmal weiter bestehen, damit die tollen Sammlungen nicht verloren gehen.

Sollte sich jemand berufen fühlen, die Linkparty zu übernehmen und wiederzubeleben - schickt eine Nachricht an: einab(at)gmx.at

💚💚💚

Alles Liebe,

Marlene vom Blog Verrücktes Huhn

Mittwoch, 10. März 2021

#EiNaB 44: Wie voll ist dein Kleiderschrank?

Im Greenpeace Magazin 1.21, das sich voll und ganz dem Thema Konsum widmete, hab ich folgende Statistiken gelesen: "Mehr als 80 Milliarden Kleidungsstücke werden jährlich hergestellt. Durchschnittlich 60 kaufen die Deutschen pro Kopf und Jahr, ein Fünftel davon wird nie oder so gut wie nie getragen." (Zum Artikel) Im gleichen Artikel werden eine Menge tolle Leute vorgestellt, die sich schon seit Jahren für die Entschleunigung in der Modebranche einsetzen und kreative, modische Gegenentwürfe leben.



Weil mich das Thema seit Jahren beschäftigt, führe ich seit 2017 Statistik über meine Mode-Einkäufe. Das heißt, wenn ich mir etwas kaufe oder nähe, schreibe ich das auf einen Zettel an der Wand. Ich wollte einfach wissen, ob mein "gefühlter Konsum" mit meinem tatsächlichen Konsum übereinstimmt. Zum Glück für mich, befinde ich mich unter dem deutschen Durchschnitt - hier findet ihr meinen aktuellen Blogpost.

Weniger ist mehr

Kleidungskauf hat nicht nur etwas mit fairer oder unfairer Bezahlung der Arbeiter oder dem Pestizideinsatz beim Anbau von Rohstoffen zu tun: "Weltweit gehen beinahe 20 Prozent der Gewässerverschmutzung und 10 Prozent der CO2-Emissionen auf das Konto der Modeindustrie", berichtet das Greenpeace-Magazin weiter. Dass die Ressource Wasser in den nächsten Jahrzehnten auch bei uns immer wertvoller und knapper werden wird, kündigen bereits unsere rekordtrockenen Sommer an. 

Wie so oft läuft alles darauf hinaus, dass unser aktuelles Konsummodell, das nach dem Motto "Je mehr, desto besser" funktioniert, ersetzt werden muss. Es zerstört uns schlicht und einfach die Lebensgrundlage. Deshalb braucht es neue Geschäftsmodelle, die unsere Lust auf Abwechslung im Kleiderschrank befriedigen. Ansätze gibt es schon: Tauschmodelle, Kleider-Abo-Modelle, professionelles Upcycling, usw. Wir müssen lernen, Rohstoffe wieder wertzuschätzen, so wie es vor 100 Jahren noch ganz normal war. Die Zeit dazwischen war eine Sackgasse, die quasi den absteigenden Ast hinauf führt. Und trotzdem muss das ja nicht heißen, dass wir auf Abwechslung und Modisches verzichten müssen. Ideen sind gefragt!

Ich hab das Gefühl, dass das Thema bei vielen angekommen ist. Immer mehr junge und auch ältere Menschen sind sich bewusst, dass es so nicht weitergehen kann. Aber ich weiß nicht, ob es bereits genug Leute sind, damit das Ruder wirklich noch herumgerissen werden kann. Sind wir Menschen schnell genug? Was sagt ihr?

Wie immer freuen wir uns über eure Links zu allen Blogpost, die nachhaltige Themen im Alltag ansprechen!

Eure Marlene vom Blog Verrücktes Huhn

💚💚💚

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Unsere Linkparty ist für alle Beiträge rund um Nachhaltigkeit im Alltag geöffnet. Allerdings bitten wir darum, dass Du in Deinem verlinkten Artikel wenigstens kurz beschreibst, was am Inhalt besonders nachhaltig und umweltbewusst ist. Bitte setze im Beitrag einen Link zu dieser Seite, sonst wird deine Verlinkung nicht automatisch freigeschaltet! Wir freuen uns auf Deinen Beitrag!

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Sonntag, 10. Januar 2021

#EiNaB 43: Mit dem Fahrrad zur Arbeit – besser als sein Ruf!

 


Ich liiiiiebe es, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren.

Aber das war nicht immer so. Früher gab es alle möglichen Gründe, es nicht zu tun. Die Klassiker: Zu weit, zu kalt, zu nass, zu hauptstraßig, zu schwitzig, zu zeitintensiv undundund. All diese Einwände (die du vielleicht kennst) hatte ich auch mal – und nun nicht mehr! Davon will ich dir heute erzählen. Und davon, wie auch du über deinen Schatten und die Klassiker-Einwände springen kannst.

Warum liebe ich es, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren?

Auf den Punkt: Weil es ganz viele Vorteile hat und alles, was wie ein Nachteil aussieht, in Wirklichkeit gar nicht so wild ist.

Vorteile

Unschlagbar beim Umweltschutz

Das war mein erster Grund dafür, es doch mal mit dem Fahrrad zu probieren. Auch wenn meine Strecke 13 km lang ist. Das Radfahren heißt Null CO2 beim Fahren und ist auch sonst dem Auto (und vermutlich auch Bus und Bahn) in jeder Hinsicht ökologisch überlegen.

Sporteinheit und/oder Genussradeln

Du willst endlich mal wieder Sport treiben? Dann mach das doch einfach auf deinem Arbeitsweg! Ob morgens oder abends – Bewegung an der frischen Luft tut gut. Dabei kannst du sogar jedes Mal neu entscheiden ob du eine gemütliche Bewegungseinheit, ein krasses Power-Training oder irgendwas dazwischen hinlegen willst. Jeden Tag zwei Mal deine Entscheidung! Herrlich!

Stressabbau

Mittlerweile wissen wir es ja vermutlich alle: Bewegung hilft gegen Stress. Was du im stressigen Arbeitsalltag an Stresshormonen in deinem Körper ansammelst, muss durch Bewegung wieder weg, sonst schadet es dir. Wie praktisch ist es da, dass du dich darum gleich auf dem Heimweg kümmern kannst! Einfach indem du in die Pedale trittst. Du kommst definitiv entspannter zuhause an.

Naturerlebnis

Naturgenuss tut uns körperlich und geistig gut. Sieh dich um, lausch mal auf die Vögelein, rieche die frische Morgenluft. Praktischerweise kannst du beim Radeln auch gar nicht wirklich anderweitig digital unterhalten werden (jedenfalls nicht, wenn dir dein Leben lieb ist) – also genieß deine Umgebung und gleichzeitig ein kleines Digital Detox.

Geld sparen

Da das Fahrrad weniger kostet in Anschaffung und Betrieb als ein Auto (und auch als ein Bus- und Bahnticket), niemals kostenpflichtig irgendwo geparkt werden muss und schon gar nicht für horrendes Geld abgeschleppt oder mit Falschparkerticket belegt werden kann: Du sparst bares Geld, das du echt woanders besser investieren kannst.

Das Richtige tun

Das Gefühl, ökologisch betrachtet genau das Richtige zu tun, ist unschlagbar. Schluss mit diesem höchst unangenehmen Eindruck, sich nicht nach seinen eigenen Werten zu verhalten – auf dem Fahrrad bist du eins mit deiner Umwelt und merkst mit jeder Pedalumdrehung, dass du gerade nichts und niemandem schadest. Herzerwärmend, ich sage es dir!



Die Klassiker-Einwände

Und jetzt kurz zu den bekannten Einwänden (von denen du bestimmt schon einige gehört oder selbst mal benutzt hast – ich kenne sie jedenfalls ALLE von früher).

Einwand 1: „Dann frisst mein Arbeitsweg ja viel zu viel Zeit!“

Logo, du bist mit dem Fahrrad nicht so schnell wie mit dem Auto. Also wird der Arbeitsweg zeitlich betrachtet länger. Und das findest du vielleicht schrecklich, weil die Arbeit sowieso schon zu viel Zeit in deinem Leben beansprucht? (Kleiner Tipp am Rande: Berufliche Veränderungen sind manchmal auch eine gute Idee.)

Diesen „Das-dauert-zu-lange“-Einwand beseitigen wir mit einem Gedanken-Trick: Deine Fahrradfahrten zählst du ab jetzt gedanklich zu deiner Freizeit und nennst sie nicht mehr „Arbeitsweg“, sondern „Fahrradtour“. Und mit der tust du dir in vieler Hinsicht Gutes. Siehe oben!

Einwand 2: „Ich kann nicht verschwitzt im Büro ankommen.“

Doch, kannst du, du musst nur wie irre mit dem Rad hinrasen.

Höhö. Spaß beiseite.

Die Lösung ist: Fahr nicht so schnell, dass du schwitzt. Zumindest morgens nicht.

Und wenn du zu den vielen, vielen Leuten gehörst, die aus irgendeinem Grund von sich sagen, dass sie gar nicht langsam fahren KÖNNEN: Schreib mal ein paar Sachen auf, die du in deinem Leben schon geschafft hast. Einen Schulabschluss? Ausbildung? Studium gar? Kinder geboren? Großgezogen? Da wirst du es mit Sicherheit auch schaffen, etwas langsamer zu fahren. Zur Not nimmst du dir erstmal ein Tachometer zur Hilfe.

Einwand 3: „Ich will nicht mit zerknitterten Klamotten im Büro ankommen.“

Ich verstehe, dass du mit deinen schicken und vielleicht noch empfindlichen Büroklamotten nicht aufs Rad steigen willst.

Zwei Lösungen:

Häng dir entweder einen Vorrat geeigneter Businessklamotten ins Büro. Oder pack dir täglich dein Outfit für den Tag ein. Und ja, es gibt definitiv Anzugtaschen fürs Fahrrad. Auch die Damen und Herren aus der extraschicken Etage können mitradeln!

Einwand 4: „Meine Strecke ist nur Hauptstraße, da fährt es sich gar nicht schön.“

Klar, an der Hauptstraße zu radeln, möglichst noch sechsspurig, ist nicht sooooo schön. Daher erinner dich kurz dran, dass du neuerdings deine Fahrradfahrten am Morgen und am Abend als freizeitzugehörige Radtouren betrachtest. Und schon kannst du folgenden Trick anwenden: Such dir deine perfekte Route.

Schritt 1: Schau auf dem Stadtplan, welche Grüngebiete du in deine Strecke einbauen könntest. Und pass deine Strecke so an, dass du davon welche mitnimmst.

Schritt 2 für da, wo es nicht grün ist: Weich von der Hauptstraße aus auf die Straßen durch die angrenzenden Wohngebiete. Da ist es schön ruhig und nicht so autolastig. Und du hangelst dich quasi parallel zur Hauptachse durch.

Ja, und klar wird dein Weg dadurch etwas länger. Das wird aber vielfach durch den Genuss der perfekten Route aufgewogen (und dadurch, dass dir deine perfekte Route überhaupt erst das Radfahren zur Arbeit ermöglicht). Es ist ja dein Freizeitvergnügen!

Einwand 5: „Aber im Regen werde ich ja nass!“

Wie war noch der Spruch? Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung? Stimmt total, gerade beim Radfahren im Regen. Da brauchst du die passende Ausrüstung.

Und einen kleinen Dreh in der eigenen Betrachtungsweise kommt auch noch dazu:

Denk halt nicht: „Mist, es regnet! Wird ne ätzende Fahrt.“

Wenn du positiv gestimmt rangehst, kann das Radfahren im Regen eine erfrischende Sache sein. Denk an den kühlen Regen im Gesicht, die frische Luft bei Regenwetter. Ich habe das Regenradeln richtig liebgewonnen.

Ja, das ist möglich. Echt!

Einwand 6: „Ich hab trotzdem keinen Bock.“

Ganz ehrlich? Wenn du willst, wirst du immer einen Grund finden, nicht mit dem Rad zu fahren.

Die einzige Möglichkeit, bei der du dich nicht verarschst, ist: Ausprobieren! Und zwar mindestens vier Wochen lang, würde ich sagen, besser acht. Denn um in der totalen Genussphase anzukommen, braucht es eine Zeit: Routine bekommen, die richtige Kleidungsstrategie finden, die perfekte Route austüfteln, das beste Tempo ermitteln – und überhaupt: Sich an das Radfahren und alles, was damit zusammenhängt, gewöhnen.

Und dann – glaub es mir ruhig – kann es passieren, dass du diese Fahrten (wie ich) nicht mehr missen möchtest.

Sieh es so, dass du dir die Chance gibst, all das Gute am Radfahren mitzunehmen. Mach ein Projekt draus. Es lohnt sich!

Kleiner Tipp noch in punkto Entschlossenheit: Entscheide dich nicht erst morgens, ob du Rad fährst oder anders. Die Entscheidung sollte lieber abends schon stehen, die Tasche gepackt und die Klamotten bereitgelegt sein. Dann machst du nicht so leicht einen Rückzieher.



Zutaten

Was du brauchst

Was du unbedingt brauchst: Nur ein Fahrrad!

Und das muss keinesfalls neu, besonders fancy oder gar elektrisch betrieben sein. Es sollte einfach ein Fahrrad sein, auf dem du gut fahren kannst. Das dich nicht gleich nervt, wenn du aufsteigst. Und auf dem du auch ein paar Kilometer abradeln kannst, ohne dass dir alles weh tut.

Was du eventuell noch gebrauchen kannst

Das stellt sich eigentlich erst während deiner Testphase heraus. Es ist nicht so viel, wie man denken könnte. Meine Ausrüstung sieht so aus:

·         Helm,

·         dünne Funktions-Helmmütze für kalte und kühle Tage,

·         Softshelljacke,

·         neonfarbene, reflektierende Weste,

·         Regenhose,

·         Regengamaschen für über die Schuhe,

·         Regenjacke,

·         gute Handschuhe für kalte Tage,

·         früher hatte ich mal ein Tachometer, aber jetzt nicht mehr.

Beschaff dir deine Ausrüstung am besten Schritt für Schritt. Immer dann, wenn du merkst, dass dir was fehlt.

Und nun?

Ab aufs Radl! Du musst weder auf den nächsten Monatsersten noch auf das nächste Jahr noch auf eine bestimmte Jahreszeit warten. JETZT ist der richtige Zeitpunkt.

Sogar im Winter kannst du loslegen (nur auf Glatteisfahrten würde ich persönlich verzichten, ist aber Geschmackssache). Dann hast du sogar den Vorteil, dass es nur noch besser werden kann – du radelst in den Frühling.

Ich wünsche dir viele Atemzüge voll frischer Luft, einen freien Kopf am Abend und allzeit gut gefüllte Reifen.

 

Deine Birte

www.deinwichtig.de & www.wirwollennachhaltigleben.blog

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