Ich liiiiiebe es, mit
dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren.
Aber das war nicht
immer so. Früher gab es alle möglichen Gründe, es nicht zu tun. Die Klassiker: Zu
weit, zu kalt, zu nass, zu hauptstraßig, zu schwitzig, zu zeitintensiv
undundund. All diese Einwände (die du vielleicht kennst) hatte ich auch mal –
und nun nicht mehr! Davon will ich dir heute erzählen. Und davon, wie auch du
über deinen Schatten und die Klassiker-Einwände springen kannst.
Warum liebe ich es, mit
dem Rad zur Arbeit zu fahren?
Auf den Punkt: Weil es
ganz viele Vorteile hat und alles, was wie ein Nachteil aussieht, in
Wirklichkeit gar nicht so wild ist.
Vorteile
Unschlagbar beim Umweltschutz
Das war mein erster
Grund dafür, es doch mal mit dem Fahrrad zu probieren. Auch wenn meine Strecke
13 km lang ist. Das Radfahren heißt Null CO2 beim Fahren und ist auch sonst dem
Auto (und vermutlich auch Bus und Bahn) in jeder Hinsicht ökologisch überlegen.
Sporteinheit
und/oder Genussradeln
Du willst endlich mal
wieder Sport treiben? Dann mach das doch einfach auf deinem Arbeitsweg! Ob
morgens oder abends – Bewegung an der frischen Luft tut gut. Dabei kannst du
sogar jedes Mal neu entscheiden ob du eine gemütliche Bewegungseinheit, ein
krasses Power-Training oder irgendwas dazwischen hinlegen willst. Jeden Tag
zwei Mal deine Entscheidung! Herrlich!
Stressabbau
Mittlerweile wissen wir
es ja vermutlich alle: Bewegung hilft gegen Stress. Was du im stressigen Arbeitsalltag
an Stresshormonen in deinem Körper ansammelst, muss durch Bewegung wieder weg,
sonst schadet es dir. Wie praktisch ist es da, dass du dich darum gleich auf
dem Heimweg kümmern kannst! Einfach indem du in die Pedale trittst. Du kommst
definitiv entspannter zuhause an.
Naturerlebnis
Naturgenuss tut uns
körperlich und geistig gut. Sieh dich um, lausch mal auf die Vögelein, rieche
die frische Morgenluft. Praktischerweise kannst du beim Radeln auch gar nicht
wirklich anderweitig digital unterhalten werden (jedenfalls nicht, wenn dir
dein Leben lieb ist) – also genieß deine Umgebung und gleichzeitig ein kleines
Digital Detox.
Geld sparen
Da das Fahrrad weniger
kostet in Anschaffung und Betrieb als ein Auto (und auch als ein Bus- und
Bahnticket), niemals kostenpflichtig irgendwo geparkt werden muss und schon gar
nicht für horrendes Geld abgeschleppt oder mit Falschparkerticket belegt werden
kann: Du sparst bares Geld, das du echt woanders besser investieren kannst.
Das Richtige tun
Das Gefühl, ökologisch
betrachtet genau das Richtige zu tun, ist unschlagbar. Schluss mit diesem höchst
unangenehmen Eindruck, sich nicht nach seinen eigenen Werten zu verhalten – auf
dem Fahrrad bist du eins mit deiner Umwelt und merkst mit jeder Pedalumdrehung,
dass du gerade nichts und niemandem schadest. Herzerwärmend, ich sage es dir!
Die Klassiker-Einwände
Und jetzt kurz zu den
bekannten Einwänden (von denen du bestimmt schon einige gehört oder selbst mal
benutzt hast – ich kenne sie jedenfalls ALLE von früher).
Einwand 1: „Dann
frisst mein Arbeitsweg ja viel zu viel Zeit!“
Logo, du bist mit dem
Fahrrad nicht so schnell wie mit dem Auto. Also wird der Arbeitsweg zeitlich
betrachtet länger. Und das findest du vielleicht schrecklich, weil die Arbeit
sowieso schon zu viel Zeit in deinem Leben beansprucht? (Kleiner Tipp am Rande:
Berufliche Veränderungen sind manchmal auch eine gute Idee.)
Diesen „Das-dauert-zu-lange“-Einwand
beseitigen wir mit einem Gedanken-Trick: Deine Fahrradfahrten zählst du ab jetzt
gedanklich zu deiner Freizeit und nennst sie nicht mehr „Arbeitsweg“, sondern
„Fahrradtour“. Und mit der tust du dir in vieler Hinsicht Gutes. Siehe oben!
Einwand 2: „Ich kann
nicht verschwitzt im Büro ankommen.“
Doch, kannst du, du musst
nur wie irre mit dem Rad hinrasen.
Höhö. Spaß beiseite.
Die Lösung ist: Fahr
nicht so schnell, dass du schwitzt. Zumindest morgens nicht.
Und wenn du zu den
vielen, vielen Leuten gehörst, die aus irgendeinem Grund von sich sagen, dass
sie gar nicht langsam fahren KÖNNEN: Schreib mal ein paar Sachen auf, die du in
deinem Leben schon geschafft hast. Einen Schulabschluss? Ausbildung? Studium
gar? Kinder geboren? Großgezogen? Da wirst du es mit Sicherheit auch schaffen,
etwas langsamer zu fahren. Zur Not nimmst du dir erstmal ein Tachometer zur
Hilfe.
Einwand 3: „Ich will
nicht mit zerknitterten Klamotten im Büro ankommen.“
Ich verstehe, dass du
mit deinen schicken und vielleicht noch empfindlichen Büroklamotten nicht aufs
Rad steigen willst.
Zwei Lösungen:
Häng dir entweder einen
Vorrat geeigneter Businessklamotten ins Büro. Oder pack dir täglich dein Outfit
für den Tag ein. Und ja, es gibt definitiv Anzugtaschen fürs Fahrrad. Auch die
Damen und Herren aus der extraschicken Etage können mitradeln!
Einwand 4: „Meine
Strecke ist nur Hauptstraße, da fährt es sich gar nicht schön.“
Klar, an der
Hauptstraße zu radeln, möglichst noch sechsspurig, ist nicht sooooo schön.
Daher erinner dich kurz dran, dass du neuerdings deine Fahrradfahrten am Morgen
und am Abend als freizeitzugehörige Radtouren betrachtest. Und schon kannst du
folgenden Trick anwenden: Such dir deine perfekte Route.
Schritt 1: Schau auf
dem Stadtplan, welche Grüngebiete du in deine Strecke einbauen könntest. Und
pass deine Strecke so an, dass du davon welche mitnimmst.
Schritt 2 für da, wo es
nicht grün ist: Weich von der Hauptstraße aus auf die Straßen durch die
angrenzenden Wohngebiete. Da ist es schön ruhig und nicht so autolastig. Und du
hangelst dich quasi parallel zur Hauptachse durch.
Ja, und klar wird dein
Weg dadurch etwas länger. Das wird aber vielfach durch den Genuss der perfekten
Route aufgewogen (und dadurch, dass dir deine perfekte Route überhaupt erst das
Radfahren zur Arbeit ermöglicht). Es ist ja dein Freizeitvergnügen!
Einwand 5: „Aber im
Regen werde ich ja nass!“
Wie war noch der
Spruch? Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung?
Stimmt total, gerade beim Radfahren im Regen. Da brauchst du die passende
Ausrüstung.
Und einen kleinen Dreh
in der eigenen Betrachtungsweise kommt auch noch dazu:
Denk halt nicht: „Mist,
es regnet! Wird ne ätzende Fahrt.“
Wenn du positiv
gestimmt rangehst, kann das Radfahren im Regen eine erfrischende Sache sein. Denk
an den kühlen Regen im Gesicht, die frische Luft bei Regenwetter. Ich habe das
Regenradeln richtig liebgewonnen.
Ja, das ist möglich.
Echt!
Einwand 6: „Ich hab
trotzdem keinen Bock.“
Ganz ehrlich? Wenn du
willst, wirst du immer einen Grund finden, nicht mit dem Rad zu fahren.
Die einzige
Möglichkeit, bei der du dich nicht verarschst, ist: Ausprobieren! Und zwar
mindestens vier Wochen lang, würde ich sagen, besser acht. Denn um in der
totalen Genussphase anzukommen, braucht es eine Zeit: Routine bekommen, die
richtige Kleidungsstrategie finden, die perfekte Route austüfteln, das beste
Tempo ermitteln – und überhaupt: Sich an das Radfahren und alles, was damit
zusammenhängt, gewöhnen.
Und dann – glaub es mir
ruhig – kann es passieren, dass du diese Fahrten (wie ich) nicht mehr missen
möchtest.
Sieh es so, dass du dir
die Chance gibst, all das Gute am Radfahren mitzunehmen. Mach ein Projekt
draus. Es lohnt sich!
Kleiner Tipp noch in
punkto Entschlossenheit: Entscheide dich nicht erst morgens, ob du Rad fährst
oder anders. Die Entscheidung sollte lieber abends schon stehen, die Tasche
gepackt und die Klamotten bereitgelegt sein. Dann machst du nicht so leicht
einen Rückzieher.
Zutaten
Was du brauchst
Was du unbedingt
brauchst: Nur ein Fahrrad!
Und das muss
keinesfalls neu, besonders fancy oder gar elektrisch betrieben sein. Es sollte
einfach ein Fahrrad sein, auf dem du gut fahren kannst. Das dich nicht gleich
nervt, wenn du aufsteigst. Und auf dem du auch ein paar Kilometer abradeln
kannst, ohne dass dir alles weh tut.
Was du eventuell
noch gebrauchen kannst
Das stellt sich
eigentlich erst während deiner Testphase heraus. Es ist nicht so viel, wie man
denken könnte. Meine Ausrüstung sieht so aus:
·
Helm,
·
dünne Funktions-Helmmütze für kalte und kühle
Tage,
·
Softshelljacke,
·
neonfarbene, reflektierende Weste,
·
Regenhose,
·
Regengamaschen für über die Schuhe,
·
Regenjacke,
·
gute Handschuhe für kalte Tage,
·
früher hatte ich mal ein Tachometer, aber jetzt
nicht mehr.
Beschaff dir deine
Ausrüstung am besten Schritt für Schritt. Immer dann, wenn du merkst, dass dir
was fehlt.
Und nun?
Ab aufs Radl! Du musst
weder auf den nächsten Monatsersten noch auf das nächste Jahr noch auf eine
bestimmte Jahreszeit warten. JETZT ist der richtige Zeitpunkt.
Sogar im Winter kannst
du loslegen (nur auf Glatteisfahrten würde ich persönlich verzichten, ist aber
Geschmackssache). Dann hast du sogar den Vorteil, dass es nur noch besser
werden kann – du radelst in den Frühling.
Ich wünsche dir viele
Atemzüge voll frischer Luft, einen freien Kopf am Abend und allzeit gut
gefüllte Reifen.
Deine Birte
www.deinwichtig.de & www.wirwollennachhaltigleben.blog
💚💚💚
Hier kannst Du Deine Beiträge verlinken
Mit einem Klick auf den Button "Add your link" kommst Du ins Linkup-Tool.
Unsere Linkparty ist für alle Beiträge rund um Nachhaltigkeit im Alltag geöffnet. Allerdings bitten wir darum, dass Du in Deinem verlinkten Artikel wenigstens kurz beschreibst, was am Inhalt besonders nachhaltig und umweltbewusst ist. Bitte setze im Beitrag einen Link zu dieser Seite, sonst wird deine Verlinkung nicht automatisch freigeschaltet! Wir freuen uns auf Deinen Beitrag!
Auf Grund einer Datenschutz-Umstellung des InLinkz-Tools musst Du dich bei erstmaliger Nutzung verifizieren. Wir können das leider nicht ändern :-( Wenn Du keinen Facebook- oder Google-Account verlinken willst, musst Du Dir ein kostenloses InLinkz-Profil anlegen, mit dem Du Dich dann vor der ersten Verlinkung einloggst. Kennst Du alternative Tools für Linkpartys, lass es uns wissen!