Gemüsegärten erleben in unseren Städten eine Renaissance. |
Die Bewegung entstand in den 1970er Jahren in New York. Nach der Definition des amerikanischen Entwicklungsexperten Jac Smit versteht man darunter eine Form von städtischer Landwirtschaft ("Urban Agriculture"), in der Gemüse - gemeinschaftlich! - zum Eigenverzehr angebaut wird. Im Gegensatz zum "Urban Farming" werden damit keine wirtschaftlichen Ziele verfolgt.
"Urban Gardens" passen in den kleinsten Topf ;-) |
In der ehemaligen US-Autostadt Detroit kann die Bevölkerung, nach dem wirtschaftlichen Niedergang, wieder mit frischen Lebensmitteln versorgt werden. Einige Stadtverwaltungen wie Andernach am Rhein, auch als "Essbare Stadt" bekannt, kämpfen damit gegen Leerstand, Überalterung und den Klimawandel.
Sie haben erkannt, dass von den "Urban-Gardening"-Projekten eine große Anziehungskraft und ein starkes Entwicklungspotenzial ausgehen, denn das Thema "Ernährung" verbindet alle Menschen. Haben die Beteiligten mit so einem Projekt erst einmal wieder Vertrauen in ihre Fähigkeiten gewonnen und gesehen, wie sie das Leben positiv verändern können, dann "ist alles möglich" (Pam Warhurst).
In den kommenden Jahren wird auch das Thema "Urban Farming" in städtischen Raum weiter an Bedeutung gewinnen. Mit "Urban Farming"-Projekten wollen Privatpersonen, Unternehmer und Stadtplaner in Städten die Bevölkerung mit bezahlbarem, lokalem und gesundem Essen versorgen. Das ist nicht nur für schrumpfende, sondern auch für wachsende Städte interessant.
„Mein Ziel ist es auch, den Anteil gesunder Nahrung für unsere Stadt zu steigern und den jungen Leuten beizubringen, wie sie ihre Lebensmittel selbst anbauen können.“
Shane Bernardo, Earthworks Urban Farm, Detroit
Besonders faszinierend finde ich in diesem Zusammenhang die „IncredibleEdible“-Initiative ("Unglaublich Essbar"), die 2008 im englischen Todmorden entstanden ist. In der 15.000-Einwohner-Stadt haben Guerilla-Gärtner vor über zehn Jahren die ersten Propaganda-Gemüsegärten auf öffentlichen Flächen angepflanzt und Einwohner und Gäste eingeladen, das Obst und Gemüse zu ernten. Eine Idee, die erfolgreich Wurzeln schlug.
Gemüsepaella: Mit lokalen Lebensmitteln fängt Veränderung an. |
Pam Warhurst, die geistige „Strippenzieherin“ der „Incredible Edible“-Initiative in Todmorden zieht im TED-Talks „How we can eat our landscapes“ ein aufbauendes Fazit: „Durch ein natürliches Miteinander und die steigende Aufmerksamkeit für die Kraft kleiner Aktionen haben die Beteiligten begonnen, wieder an sich selbst zu glauben, und an ihre Fähigkeiten, eine andere, eine freundlichere Zukunft zu schaffen.“ In ihren Augen ist das am Unglaublichsten.
Na, wenn das nicht gute Aussichten für die Zukunft sind. Das macht Lust, selbst loszulegen ;-)
Wie seht ihr das? Habt ihr selbst schon bei einem Urban-Gardening-Projekt mitgemacht? Dazu zählt z.B. auch das Werfen von Samenbomben. Wie man die herstellt, könnt ihr hier nachlesen.
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