Dienstag, 10. September 2019

#EiNaB 35: Streiken oder nachhaltiger leben?

Ihr ahnt es schon, die Frage stellt sich so nicht. In Zeiten von "Fridays for Future" hört man aber immer wieder Aussagen wie die, dass die werten Kinder doch lieber zur Schule gehen oder lieber mal weniger Smartphones und Klamotten konsumieren sollten. Aber dass die persönliche Konsumeinschränkung alleine noch keine Energiewende herbeiführt, haben wir in den letzten Jahrzehnten ausprobiert. Der Bio-Markt wächst, das Bewusstsein in der Bevölkerung ist größer denn je, aber das bringt die Masse der Menschen und die Wirtschaft nur langsam zum Umdenken. 

Foto: NiklasPntk/Pixabay

Das tolle an der EiNaB-Community ist, dass manche von euch schon seit den 1970ern bei den Anfängen der Öko-Bewegung dabei waren. Andere sind später aus unterschiedlichen Gründen darauf gekommen, dass es besser wäre, weniger Plastik, Dinge generell, weniger konventionelle Produkte zu konsumieren und viel selbst zu machen. Jetzt ist mit Fridays for Future ein weiterer Ansatz stark geworden - Streik.

Und natürlich schließt sich das eine und das andere nicht aus, es zeigt nur, dass jemand (nämlich die Eltern- und Großelterngeneration) immer mehr Jugendlichen ein größeres Umweltbewusstsein mit auf den Weg gegeben hat. Und meiner Erfahrung nach, sind jüngere Generationen einfach radikaler. Das Ziel ist klar, die erforderlichen Maßnahmen einleuchtend, warum geht es trotzdem nicht vorwärts? Warum fliegen wir trotzdem noch um die Welt udn fahren große Autos, warum gehen wir so viele Kompromisse auf Kosten des Klimas ein?

Die Proteste zeigen Wirkung. 


Natürlich, wenn man protestiert, hat man selbst erstmal seine Klimabilanz noch nicht verbessert. Man braucht Banner, Flyer, Internet-Kapazität und muss zur Demo anreisen. Aber der Klimawandel ist jetzt endlich wieder weit oben auf der politischen Agenda. Kaum eine Partei kann es sich leisten, sich keine Gedanken darüber zu machen.  Ich freue mich darauf, wenn die Jugendlichen, die jetzt protestieren, bei der nächsten Bundestagswahl mit abstimmen dürfen.

Warum dürfen ältere Generationen über die Zukunft der Jüngeren bestimmen? 


Erste neue Gesetze werden auf den Weg gebracht. Und natürlich reichen die noch lange nicht aus.

Foto: GoranH / Pixabay


Die Politik kann Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft in die richtigen Bahnen lenken. Natürlich dauert es lange, mit allen Teilen der Gesellschaft Kompromisse auszuhandeln. Natürlich darf die Last nicht auf die fallen, die ohnehin am wenigstens haben.

Aber wenn wir warten wollen, dass der Markt sich allein durch unsere Nachfrage nach nachhaltigen Produkten reguliert, ist das noch langsamer. Vor allem, wenn nicht nachhaltige Produkte wie Flugreisen noch immer subventioniert werden.

Ich glaube, es muss jetzt nicht nur schick werden, nachhaltig zu leben, sondern auch furchtbar unschick, nicht nachhaltig zu leben.

Wie ist eure Meinung dazu? --- Liebe Grüße, Marlene vom Blog "Verrücktes Huhn"

***


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8 Kommentare:

  1. Liebe Marlene,
    auf die Politik mag ich nicht mehr warten, das habe ich schon viel zu lange getan. Was ist denn bei den ganzen Maßnahmen, die wir teilweise schon seit Jahrzehnten verfolgen, unter dem Strich rausgekommen?
    Windräder zum Beispiel, habe ich vor kurzem gehört, schreddern Insekten. Damit tragen sie zumindest zum Insektensterben bei.
    Lieber fange ich bei mir und meiner Umwelt an, das kann ich direkt umsetzen und sofort der Umwelt helfen.
    Meistens ist es ja auch so, dass immer nur ein Problem im Fokus steht, aktuell eben CO2. Plastik ist auch ein Thema. Und alles andere wird vernachlässigt. Die Politik reagiert dann immer auf das aktuelle Thema und ich denke, da geht es dann wohl mehr um Wählerstimmen.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  2. Lieber Wolfgang,
    genau das meine ich, es gibt meiner Meinung nach kein entweder-oder, sondern natürlich müssen wir auch bei uns amfangen. Leider muss ich dir zustimmen, durch die Fokusierung auf die Wahlperioden und die Wählerstimmen kommt es selten zu ganzheitlichen, nachhaltigen, langfristigen politischen Ansätzen. Nichtsdestotrotz legen die Proteste ja den Fokus auf das Thema, sodass sich jeder eine Meinung bilden und Stellung nehmen muss, auch die Politik.
    VIele liebe Grüße,
    Marlene

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  3. Hallo liebe Marlene,
    da passen meine zwei Posts über die FfF und Greta ja wie die Faust ausf Auge! :-)
    Alles LIebe, Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2019/09/unique-greta-thunberg-teil-2.html

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    1. Hallo Traude,
      das ist ja toll, als hättest du es geplant ;)
      Da weiß ich ja, was ich dann am Wochenende gleich mal lesen kann!
      Liebe Grüße,
      Marlene

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  4. Hallo, ich nochmal - war heute bei der Wiener Klimademo - richtig toll, was sich da getan hat! Habe jetzt meinen neuesten Beitrag verlinkt - diesmal geht es um Bäume für die Zukunft - und man kann auch einen gewinnen und pflanzen (lassen) - ganz ohne eigenen Garten ;-)
    Herzlichst, Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2019/09/baume-fur-die-zukunft-giveaway.htm

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    1. Liebe Traude,
      toll, dass du dort warst! Ich will auch noch zu einer Demo in meiner Nähe! Bisher habe ich immer "I plant a tree" zum Bäumepflanzen und Blog-CO2-Ausstoß-Kompensieren genutzt, musste dieses Jahr aber mit Schrecken feststellen, dass man dort gerade nicht pflanzen kann, weil alle Flächen voll sind und sie neue Flächen in Deutschland suchen - irgendwie ja auch ein bisschen positiv, dass sie so viel gepflanzt haben.
      Ganz liebe Grüße,
      Marlene

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  5. Hi Marlene,
    Als ich zur Schule gegangen bin, beschwerten sich die Lehrer über die Politikverdrossenheit der jungen Generation und versuchten das Thema schmackhaft zu machen. Jetzt beim Jugendbashing, was oft in Facebookkommentaren zu sehen ist, könnte man den Eindruck bekommen, dass politisches Interesse dann doch nicht recht ist. 😅
    Ich finde es gut, dass die Jugend mehr mitmischt, denn nur so werden ihre Belange mehr gesehen und nicht wie früher so oft übersehen.
    Liebe Grüße Stefanie

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    1. Hallo Stefanie,
      genau das hat mich ja auch so aufgeregt - der Wunsch nach einer politischeren Jugend war mal wieder eher so "Aber bitte in die richtige Richtung, bitte nur unsere Meinung und auf unsere Art". Wobei man gegen Demos ja nun wirklich nichts sagen kann, das Konzept gibt es schon länger.
      Mich hatte in letzter Zeit der Gedanke sehr beschäftigt, dass da eine ältere Generation über die Zukunft der jüngeren entscheidet. War sicher schon immer so, aber durch die aktuelle Mengenverteilung zwischen Alt und Jung im Moment eben besonders ausgeprägt...
      Ganz liebe Grüße,
      Marlene

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