Donnerstag, 9. Januar 2020

#EiNaB 37: Minimalismus

Liebe EiNaB-Leser und -Leserinnen!

Es ist mir eine große Ehre in dieser Runde Eure EiNaB-Gastgeberin zu sein. Ich hoffe, Euch mit meinem kleinen Beitrag eine Inspiration sein zu können und freue mich auf Eure Verlinkungen!

Ich schreibe Euch heute einen kleinen Überblick zum Thema Minimalismus, denn dieses Thema ist mir auf meinem eigenen Weg zu mehr Nachhaltigkeit über den Weg gelaufen und hat sich zu meinem absoluten Herzensthema gemausert.


Minimalismus - was ist das?

Ja, der Begriff ist reichlich abgedroschen mittlerweile und wird für alles mögliche verwendet. Daher herrscht leider eine gewisse Unklarheit und Verwirrung, was seine Bedeutung angeht. (Siehst Du eventuell gerade jemanden vor Deinem geistigen Auge, der nur noch 50 Dinge besitzt und in einer leeren, weißen Einzimmerwohnung wohnt?)

Dabei ist es ganz einfach: Minimalismus ist die Reduktion auf das Wesentliche. Ich lebe minimalistisch, wenn ich alles, was für mich unwichtig ist, aus meinem Leben verbanne, um Platz, Zeit, Geld und Aufmerksamkeit für das zu schaffen, was mir wichtig ist.

Wie das konkret aussieht, ist sehr individuell! Jeder muss seinen eigenen Minimalismus definieren. Entscheidend ist, was dieser konkreten Person wichtig ist - und was nicht.



Bildquellen von oben links im Uhrzeigersinn: DarthZuzanka via Pixabay.com, Ricardo Esquivel via Pexels.com, bedrck via Pixabay.com, Canva Datenbank.

Minimalismus - was soll das?

Wie erwähnt - Minimalismus soll Platz, Zeit, Geld und Aufmerksamkeit frei machen für das, was uns im Leben wirklich wichtig ist.

Mistest Du Sachen aus - hast Du mehr Platz. Um Dinge musst Du Dich kümmern, sie reinigen, ordnen, wegräumen, pflegen. Das fällt weg, wenn die Sache weg ist.
Weniger Dinge bedeuten auch weniger Kosten für Instandhaltung, Reparatur, Reinigung und so weiter. Du sparst Geld. Wenn Du nicht die ganze Zeit mit den Gedanken bei irgendwelchen Dingen bist ("Ich müsste dieses XYZ mal ausprobieren/benutzen/putzen...."), ist Deine Aufmerksamkeit frei für die wichtigen Dinge des Lebens.

Und das waren Beispiele nur für den Minimalismus bezogen auf Sachen! Weitere Vorteile ziehst Du, wenn Du in weiteren Bereichen Deines Lebens reduzierst - zum Beispiel Hobbys oder soziale Kontakte. (Um dem Aufschrei, den ich förmlich hören kann, vorzubeugen: Du lässt nur weg, was Dir nicht wichtig ist! Das ist auch bei Hobbys und sozialen Kontakten kein Verlust.)

Kurz: Minimalismus wird Dein Leben schöner machen!

Und ganz nebenbei ist es auch noch mega-nachhaltig, minimalistisch zu leben. Denn den Dingen, die Du weggibst, verschaffst Du einen Einsatz woanders und der neue Besitzer muss sich so einen Gegenstand nicht neu anschaffen. Außerdem wirst Du, minimalistisch lebend, neue Anschaffungen sehr genau hinterfragen. Denn Du willst ja keine Dinge mehr haben, die Dir nicht wirklich wichtig sind! Das Bedürfnis, sich neue Sachen zu kaufen, sinkt ganz automatisch.

Und das ist nachhaltig, denn es gilt ja:

Das nachhaltigste Produkt ist das Produkt, das gar nicht erst hergestellt wird. Jedes Produkt, das nicht hergestellt werden muss, ist gut. Keine schwer arbeitenden Kinder, Frauen und Männer können für dieses Produkt ausgebeutet, keine Ressourcen verbraucht, keine Tiere gequält, keine Umweltschäden durch Herstellung und Transport verursacht werden.

Und wenn Du das Produkt nicht kaufst, fragst Du es nicht nach. Deine Nichtkaufentscheidung ist Deine Stimme gegen die Produktion dieses Produktes.

Und ja, das gilt auch für "grüne" Produkte. Diese sind natürlich immer noch besser als ihre Vorgänger, die sogenannten konventionellen Produkte. Aber das Nicht-Produkt ist noch besser.


Minimalismus - wie geht das?

Und wie kannst Du jetzt Dein Leben minimalistisch(er) machen? Finde heraus, was für Dich wichtig ist. Und dann lass alles andere gehen. Zugegeben, es ist nicht immer leicht. Aber es lohnt sich soooooo! Ich sag Dir, versuch es mal!

Reduziere die Neuanschaffungen und reduziere die unwichtigen Dinge die Du bereits in Deinem Leben hast.

Für die Reduktion der Neuanschaffungen suche Dir eine Methode, die verhindert, dass Du Dir ohne recht zu überlegen Dinge kaufst. Guck was für Dich funktioniert. Bestell Kataloge ab, mach Dir eine Warteliste für Anschaffungen (auf dieser müssen neue Wünsche erstmal 30 Tage überleben bevor Du sie Dir erfüllst), oder stell Dir folgende Fragen bevor Du kaufst:

"Brauch ich das? Wenn ja, wirklich? Wenn ja, wirklichwirklich? Wenn ja, kann ich nicht das alte noch benutzen? Wenn nein, wirklich nicht? Kaputt? Kann ich es nicht reparieren? Reparieren lassen? Nein? Brauch ich wirklich einen Ersatz? Wirklich? Ja? Muss das denn wirklich Neuware sein? Ja, klar? Warum? Gibt es dafür einen bestimmten Grund? Ist das echt so wichtig? Zweifelhaft? Vielleicht erstmal ein gebrauchtes Exemplar probieren? Neu kaufen kann man immer noch. Wenn es gar nicht anders geht. Wirklich gar nicht."

Für die Reduktion der Dinge, die bereits in Deinem Leben sind, fang bei ein paar einfachen Sachen an, die offensichtlich unwichtig sind. In einer Kramschublade zum Beispiel. Und dann miste aus. Frag Dich bei jeder Sache ob Du sie behalten willst und warum. Ob Du sie wirklich behalten willst. Macht sie Dein Leben wirklich besser? Benutzt Du sie? Freust Du Dich über sie? Auch hier muss jeder seine eigene funktionierende Formel finden. Die Frage, die entscheidet.

Und ich wette, Du kommst in einen Minimalisier-Fluss, der Dir die nächste Entscheidung immer noch ein wenig einfacher macht. Natürlich wird es Phasen geben in denen der Schwung fehlt, aber die Erfolge, die Dir Deine Reduktion bringt, werden Dich wieder auf den Minimalisier-Pfad zurückbringen.

Aaaaaach, ich könnte noch eeeeewig über das Thema schreiben. Es ist wirklich zu meinem Herzensthema geworden. Es bietet so viele Lösungen, nicht "nur" im Wege des nachhaltigen Konsums, sondern auch für Probleme in der eigenen Lebensführung. Platz, Zeit, Geld und Aufmerksamkeit werden frei für Themen, Dinge und Personen, die Dir wirklich, wirklich wichtig sind.

Aber ich will hier keine Romane schreiben. Schau gern auf meinem Blog vorbei, da geht es auch viel um das Thema Minimalismus.

Und nun freue ich mich auf Eure Links!

Mit tatkräftigen Grüßen,

Eure Birte
von
wirwollennachhaltigleben.blog




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6 Kommentare:

  1. Liebe Birte,
    mir gefällt Deine Definition von minimalistisch sehr gut, so habe ich das noch nicht gesehen. Ich versuche immer wieder mich von Dingen zu trennen, die ich nicht brauche, denn es ist so, wie Du schreibst, diese Dinge verlangen Aufmerksamkeit und wenn es auch nur so ist, dass man sich über sie ärgert, weil sie Platz stehlen. Ich fühle mich jedesmal besser, wenn ich reduziere.
    Ich wünsche Dir noch eine schöne Restwoche.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  2. Lieber Wolfgang, danke für Deinen Kommentar! Ja, es tut immer gut, das finde ich auch. Selbst wenn man mal stecken bleibt oder langsam wird, wenn es weiter geht ist es immer gut. Und selbst wenn man mal einen größeren Trennungsschmerz hat und denkt das war falsch, der vergeht erstaunlich schnell.
    Liebe Grüße Birte

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  3. Liebe Birte,
    im Zusammenhang mit Neuanschaffungen bin ich schon eine richige Minimalismus-Meisterin, soll heißen, in unserem Haushalt wurde - abgesehen vom "alltäglich Notwendigen" - schon länger nichts Neues mehr angeschafft. Das hat zum Teil aber auch damit zu tun, dass ich im anderen Bereich weit weg von Minimalismus bin. Ich bin eher das Gegenteil - eine Horterin. Das hat Nachteile - weniger Platz z.B. - aber es hat eben auch entschiedene Vorteile. Denn die gestreifte Hose, die ich vor 15 Jahren schon ausmisten wollte, trage ich seit vier oder fünf Jahren wieder mit Begeisterung. (Solche Kleidungsstücke mit ähnlicher Geschichte gibt es hier zuhauf.) Manch ein "Ding" hier hat einen neuen Verwendungszweck gefunden, der mit dem ursprüngichen nichts zu tun hat. Als kreativer Mensch kannst du für vieles tolle Zweckentfremdungen finden. Dinge, die ich tatsächlich ausgemistet habe, weil ich sie irgendwann nicht mehr mochte, habe ich Jahre später gesucht und vermisst und mich über mich selbst geärgert...
    Du siehst also, es ist nicht immer einfach, eine "dauerhafte" Entscheidung zu treffen, ob ich eine Sache, die mir aktuell nichts bedeutet oder für die ich aktuell keine Zeit habe, wirklich niemals wieder wollen würde.
    Und ich kenne mich im übrigen gut genug um zu wissen, dass leere Wände, halbleere Regalflächen oder Schränke etc. mir vielleicht 5 Tage lang gefalle. Und dann würde ich wieder damit beginnen wollen, sie zu füllen. Was bestimmt nicht unter nachhaltig fällt ;-))
    Ich finde, jeder Mensch sollte seinen eigenen, höchst persönlichen Weg finden - Minimalismus ist definitiv nicht für jeden Menschen geeignet.
    Alles Liebe, Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2020/01/blogpause-beendet-jetzt-aber-wirklich.html

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  4. Liebe Birte,

    ein sehr schöner Beitrag. Hier dreht sich auch immer wieder und/oder immer noch alles um Platz schaffen, damit die Aufmerksamkeit auf andere Dinge als Aufräumen usw. gelenkt werden kann. Es ist schon unglaublich, was sich im Laufe des Lebens so ansammelt. Neuanschaffungen werden hier aber auch seit Jahren sehr kritisch hinterfragt, ich will ja nicht noch mehr horten. ;-)

    Viele Grüße

    Anni

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  5. Danke für diesen sehr guten und ausführlichen Beitrag. Und danke natürlich auch für die Möglichkeit, meinen Artikel hier zu verlinken.
    LG
    Sabienes

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  6. Minimalismus ist für mich ein wichtiges Thema. Ich habe Anfang letzten Jahres ein Buch von Marie Kondo gelesen und danach systematisch meine ganze Wohnung entrümpelt. Es macht das Leben wirklich besser. Und mein Kleiderschrank ist um mehr als 75% geschrumpft. Seither habe ich kein Problem mehr mit "nichts zum Anziehen"!

    Liebe Grüße
    Dahi Tamara

    Win a preloved Chanel necklace!

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